In Robenhausen gibt es praktisch keinen Ort, an dem sich Hunde frei bewegen können. Entlang den Strassen geht man mit ihnen bei Fuss und im Naturschutzgebiet besteht Leinenpflicht. Sonst gibt es eigentlich nur Privatgrundstücke. Entschliesst man sich dennoch dazu, mit seinem Hund in Robenhausen spazieren zu gehen, ergeben sich oft heikle Situationen.
Aufeinandertreffen von Radfahrer*innen mit Hunden
Hunde werden dazu erzogen, neben seinem Menschen zu gehen. Auch mehrere Hunde gehen nebeneinander, manchmal versetzt, aber nicht im Entenmarsch. Auch mit der kürzesten Leine plus der Armlänge seines Menschen gibt dies dem Hund einen gewissen minimalen, jedoch notwendigen Bewegungsspielraum. Und Hunde können, einer Spur folgend, plötzlich ausscheren und befinden sich unter Umständen direkt vor einem Velo. Menschen mit Rad verfügen leider nicht über die Reflexe von Spiderman, sondern steigen in diesem Moment über den Lenker ab (egal bei welcher Geschwindigkeit). Der Hund ist verletzt und der nun am Boden liegende Mensch hat höchstwahrscheinlich auch den einen oder anderen Knochen gebrochen.
Dass Radfahrer*innen, die überholen wollen, in angemessenem Abstand klingeln, versteht sich von selber. Allerdings können diese dann nicht erwarten, dass alles, was sich vor oder neben ihnen befindet, wie auf Kommando einen Sprung zur Seite macht. Gehende kommen noch immer vor Fahrenden.
Wie aber sieht es mit dem Abstand während des Überholens aus? Viele Wege in und um Robenhausen sind so schmal, dass das Überholen oder auch Kreuzen den nötigen Abstand von mindestens einem Meter (kurze Leine plus Armlänge) zwischen Velo und Hund/Mensch nicht zulassen.
Um Gehende und nicht zuletzt auch sich selber zu schützen, besteht die einzige Lösung darin, dass Radfahrer*innen nebst dem Info-Klingeln ihr Tempo rechtzeitig reduzieren. So haben die Gehenden die Zeit dazu, sich als Erstes umzuschauen, dann die Situation zu realisieren und sich je nach Platzverhältnissen (noch mehr) an die Seite zu begeben. Einen Moment später sollte die Passage frei sein und man kann rücksichtsvoll (Schritttempo?) vorbeifahren. In diesem Moment grüsst man sich freundlich und der Tag wird schön.
Aufeinandertreffen von Hunden mit Hunden
Hunde müssen im Naturschutzgebiet an der Leine geführt und Wege dürfen von niemand verlassen werden. Alle Hundehalter*innen halten sich daran…
Ganz abgesehen von der Umgebung, in der sich Hunde und ihre Menschen begegnen, gibt es gewisse minimale Sicherheits- und Anstandsregeln einzuhalten.
Situation 1
In Robenhausen, aber auch anderswo, muss man mangels Trottoir an verschiedenen Stellen auf der Strasse gehen.
Verhalten
Ganz gemäss dem Strassenverkehrsgesetz geht man auf der linken Strassenseite. Der Hund geht ganz links, sein Mensch rechts von ihm.
Begründung
Sowohl Gehende als auch Fahrende sehen sich so entgegen. Der Mensch geht zur Sicherheit zwischen Hund und Verkehr. Sich kreuzende Hunde und Menschen gehen so auf unterschiedlichen Strassenseiten und haben keinen Kontakt zu einander.
Situation 2
Ein Mensch mit freilaufendem Hund erblickt einen anderen Menschen mit angeleintem Hund.
Verhalten
Der eigene Hund wird umgehend angeleint.
Begründung
So kann man sich ‘auf Augenhöhe’ begegnen. Einer unvorhersehbaren und unangenehmen oder gefährlichen Situation kann vorgebeugt werden. Der andere Hund könnte krank, alt, scheu, aggressiv, eine läufige Hündin sein.
Situation 3
Die einen Hunde sind neugierig auf den vorbei gehenden Hund und ziehen an der Leine zu diesem hin. Der andere möchte dies vielleicht auch, vielleicht auch nicht. Je nachdem verläuft die Begegnung friedlich oder mit einer Kläfferei etc.
Verhalten
Angeleinte Hunde haben keinen näheren Kontakt zueinander aufzunehmen.
Begründung
Angeleinte Hunde haben beim Sich-kreuzen grundsätzlich bei Fuss zu gehen. Die Leinen sind also straff und Rollleinen sind auf jeden Fall eingezogen. Denn an der Leine haben Hunde keine Möglichkeit, sich auf hündische Art und Weise zu nähern. Im Gegensatz zu den Menschen, die mehr oder weniger direkt aufeinander zugehen, nähern sich Hunde eher seitlich und mit Umwegen. Mal halten sie inne um zu horchen und schnüffeln, mal gehen sie seitlich weiter oder legen sich sogar abwartend oder auffordernd hin. Auf diese Weise prüfen sie, um wen und was es sich beim anderen Hund handelt. An der Leine haben sie weder Zeit noch Raum dazu, sondern sind gezwungen, Richtung und Geschwindigkeit ihrem Menschen zu unterordnen.